IT-Lexikon: Bluetooth

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Bluetooth

Was ist das überhaupt?

Die Übertragungstechnik Bluetooth ist ein in den 90er Jahren entwickelter Industriestandard zur drahtlosen Datenübertragung per Funk über kurze Distanzen. Bluetooth bildet eine Schnittstelle, über die sowohl mobile Kleingeräte wie Mobiltelefone und PDAs als auch Computer und Peripheriegeräte miteinander kommunizieren können. Hauptzweck von Bluetooth ist das Ersetzen von Kabelverbindungen zwischen Geräten.

Wofür verwendet man Bluetooth?

Die kabellose Datenübertragung via Bluetooth ist mittlerweile in zahllosen Anwendungsbereichen zum Standard geworden. Unter anderem findet sich Bluetooth

Am Computer:

Headset-Betrieb (Skype, usw.) / Synchronisation von Smartphones / kabelloser Anschluss von Eingabegeräten wie Maus und Tastatur

Im Auto:

Viele Autoradios fungieren als Freisprechanlage, indem sie das Mobiltelefon über Bluetooth einbinden, so dass auf die Installation spezieller Handy-Halterungen im Auto verzichtet werden kann.

Im Spielzeug:

Mittels Bluetooth können auch moderne Spielzeuge wie Puppen oder Spielzeugtiere untereinander kommunizieren und Daten austauschen.

Bluetooth-Versionen der Vergangenheit:

  • Bluetooth 1.0 und 1.0B (Juli 1999)
  • Bluetooth 1.1 (Februar 2001)
    maximale Datenübertragungsrate von 732,2 kbit/s
  • Bluetooth 1.2 (November 2003) 
    Weniger empfindlich gegen statische Störer (zum Beispiel WLAN) durch Adaptive Frequency-Hopping spread spectrum (AFH); neue Pakettypen für synchrone Übertragung (eSCO); maximale Datenübertragungsrate von 1 Mbit/s
  • Bluetooth 2.0 + EDR (November 2004) 
    Etwa dreifache Datenübertragungsgeschwindigkeit durch Enhanced Data Rate (EDR) mit maximal 2,1 Mbit/s; abwärtskompatibel, d. h., es können gleichzeitig EDR- und Nicht-EDR-Verbindungen bedient werden.
  • Bluetooth 2.1 + EDR (auch Lisbon Release genannt, August 2007)
    Neue Funktionen wie Secure Simple Pairing, Quality of Service.
  • Bluetooth 3.0 + HS (auch Seattle Release genannt, April 2009) 
    Für diese Version ist die Unterstützung eines zusätzlichen Highspeed (HS)-Kanals auf Basis von WLAN und UWB verfügbar. Die Nutzung von WLAN ist dabei lokal deutlich eingeschränkt. Die Kommunikation funktioniert zwischen einzelnen Geräten (Peer-to-Peer) und nicht durch Verteilung (Multicast). Dafür braucht sich der Nutzer auch nicht anzumelden, die L2CAP-Protokollschicht wurde erweitert, um neben dem Standard-Bluetooth-Kanal zusätzlich diesen Highspeed-Kanal zu unterstützen. Damit kann eine theoretische Übertragungsrate von 24 Mbit/s erreicht werden. Bei UWB (Ultrabreitband) als physikalische Übertragungsart (basierend auf der Spezifikation ECMA-368) und WiMedia MAC als Protokollschicht waren bis zu 480 Mbit/s geplant. Auf dieser Spezifikation hätten auch andere Protokolle wie WUSB und IP aufgesetzt werden sollen. 
    Die Spezifikation wurde im Oktober 2009 aufgegeben.
  • Bluetooth 3.0 + EDR
    „EDR“ steht für „Enhanced Data rate“.

aktuelle Bluetooth-Version: 4.0

Die Spezifikation 4.0 wurde am 17. Dezember 2009 verabschiedet.

  • Der Standard 4.0 ist abwärtskompatibel mit allen Vorgänger-Versionen. Für Verbindungen mit den bisherigen Protokollen kommt eine verbesserte Fehlerkorrektur zum Einsatz, für das erforderliche Maß an Sicherheit soll eine AES-Verschlüsselung mit 128 Bit verwendet werden.
  • Bluetooth Low Energy/Smart ist ein Teil des 4.0-Standards, bietet allerdings keine Abwärtskompatibilität. Dafür ist es möglich, in weniger als fünf Millisekunden eine Übertragung aufzubauen und diese bis zu einer Entfernung von 100 Metern aufrechtzuerhalten.
  • Der wichtigste Vorteil bei Einsatz von Bluetooth Low Energy in neuen Endgeräten ist die Reduzierung des Stromverbrauchs durch Optimierungen, wie die kürzere Aufbauzeit für eine Übertragung oder die Schlafphasen zwischen den synchronisierten Sendezyklen. Allerdings können dadurch keine Audiodaten mehr übertragen werden.
  • Hybride Geräte, die sowohl Bluetooth Classic als auch Bluetooth Low Energy unterstützen, werden „Smart Ready“ genannt.

 

 

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