IT-Lexikon: Virus

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Was ist das eigentlich?

Ein Computervirus ist ein sich selbst verbreitendes Computerprogramm, welches sich in andere Computerprogramme einschleust und sich damit reproduziert. Die Klassifizierung als Virus bezieht sich hierbei auf die Verbreitungs- und Infektionsfunktion.

Selbstständige Vermehrung

Computerviren sind die älteste Art der Malware, sie verbreiten sich, indem sie Kopien von sich selbst in Programme, Dokumente oder Datenträger schreiben. Ein teilweise defektes Virus nennt man „Intended Virus“. Dieses bewirkt meist nur eine „Erstinfektion“ einer Datei, kann sich jedoch nicht weiter reproduzieren.

Einmal gestartet, kann es Veränderungen am Betriebssystem oder an weiterer Software vornehmen, mittelbar auch zu Schäden an der Hardware führen. Als typische Auswirkung sind Datenverluste möglich. Computerviren beeinträchtigen die Computersicherheit und zählen zur Malware.

Mögliche Schäden durch Viren

  • Datenzerstörung (z.B. Löschen, Manipulieren, Verschlüsseln von Daten)
  • Hardwarezerstörung (z.B. Ansteuerung von Komponenten mit erhöhter Spannung oder Stromstärke)
  • Firmwarezerstörung (z.B. Überschreiben des BIOS)

Antiviren-Software als Gegenmittel

Antivirenprogramme schützen im Wesentlichen nur vor bekannten Viren. Daher ist es bei der Benutzung eines solchen Programms wichtig, regelmäßig die von den Herstellern bereitgestellten aktualisierten Virensignaturen einzuspielen. Mit Hilfe dieser Programme werden Festplatte und Arbeitsspeicher nach schädlichen Programmen durchsucht. Antivirenprogramme bieten meist zwei Betriebsmodi: einen manuellen, bei dem das Antivirenprogramm erst auf Aufforderung des Benutzers alle Dateien einmalig überprüft (on demand), und einen automatischen, bei dem alle Schreib- und Lesezugriffe auf die Festplatte und teilweise auch auf den Arbeitsspeicher überprüft werden.

Antivirenprogramme bieten nie vollständigen Schutz, da die Erkennungsrate selbst bei bekannten Viren nicht bei 100 % liegt. Unbekannte Viren können von den meisten dieser Programme anhand ihres Verhaltens entdeckt werden („Heuristik“); diese Funktionen arbeiten jedoch sehr unzuverlässig. Auch entdecken Antivirenprogramme Viren oft erst nach der Infektion und können das Virus unter Umständen nicht im normalen Betrieb entfernen.

Grundsätzlich sollte gelegentlich, aber regelmäßig der gesamte PC auf Viren untersucht werden, da – mit Hilfe neuer Virensignaturen – alte, früher nicht erkannte Virendateien entdeckt werden können und darüber hinaus auch die „Wächtermodule“ ein und desselben Herstellers manchmal anders suchen und erkennen als der zugehörige On-Demand-Scanner.

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