Ratgeber Homeschooling & E-Learning
Homeschooling, also der Schulunterricht von zu Hause aus, ist in vielen Ländern bereits seit Jahren üblich. Vor allem im englischen Sprachraum ist Homeschooling ebenso anerkannt, wie der Unterricht in einer konventionellen Schule. Bei uns in Deutschland dagegen fristete diese Form des Lernens und des Unterrichts bis vor Kurzem immer noch ein Schattendasein. Zumindest so lange, bis Corona unser aller Leben drastisch veränderte und einschränkte. Von einem Tag auf den anderen wurden wir dazu gezwungen, alternativen Herangehensweisen für bisher alltägliche Probleme zu entwickeln, komplett umzudenken und uns neue Arten des Arbeitens und des Lernens zu erschließen.
In Ergänzung zu unseren beiden Artikeln 7 Tipps fürs Homeoffice und 7 Tipps fürs Lernen zu Hause möchten wir uns im heutigen Artikel noch einmal diesem Thema widmen. Wie kannst du dein Kind und dich auf das Homeschooling gezielt vorbereiten? Worauf müsst ihr besonders achten? Welche Geräte eignen sich? Wie richtest du den Arbeitsplatz und das Gerät am effektivsten ein? Wie kannst du deinem Kind aktiv beim Lernen helfen? Wir geben nützliche Tipps.
Gut geplant ist halb gewonnen
Was in vielen anderen Bereichen des alltäglichen Lebens gilt, das trifft uneingeschränkt auch auf Homeschooling und Homeoffice zu: Gut geplant ist halb gewonnen.
Welche Programme brauchst du?
Eine gute Planung beginnt schon eine gewisse Zeit lang vor dem eigentlichen Kauf. Als erstes solltest du dir gründlich überlegen, welche Programme/Geräte dein Kind benötigt um
- Aufgabenblätter, Arbeitsblätter und/oder Tests zu öffnen, die die Schule zur Verfügung stellt
- eben diese Materialien zu bearbeiten, abzuspeichern und gegebenenfalls wieder zurück an die Schule zu schicken
- mit deinem Lehrer oder den Klassenkameraden in Kontakt zu bleiben, zum Beispiel per Livechat oder Videochat
- muss vielleicht zusätzlich noch etwas ausgedruckt oder eingescannt werden?
Wie kommst du an die Programme?
- PDF-Reader wie der bekannte Adobe Acrobat Reader können kostenfrei heruntergeladen werden
- bestimmten Videoplayer für die zur Verfügung gestellten Lernvideos, wie zum Beispiel der VLC-Player sind ebenfalls als kostenloser Download erhältlich
- ebenso (Video)chatprogramme wie Skype oder Zoom
Sind die geforderten Programme nicht kostenlos, dann solltest du überprüfen, ob die Schule eventuell über eine gemeinsame Lizenz oder vielleicht sogar ein gemeinsames Zugangspaket verfügt, auf das die ganze Klasse gemeinsam zugreifen kann. Viele Unternehmen bieten entsprechende Online-Dienste während der Corona-Pandemie sogar kostenlos an oder drücken bei der Verwendung derzeit beide Augen zu.
Welche Hardware brauchst du?
Ist der Bedarf an Programmen erst einmal geklärt, so kannst du dich im nächsten Schritt um die Anschaffung passender Hardware kümmern. Anstatt sich Neugeräte zu besorgen, ist hier jedoch der Griff zu gebrauchten und professionell wiederaufbereiteten Business-Notebooks besonders sinnvoll.
Warum ist gerade gebrauchte Hardware sinnvoll?
Beim Kauf eines Laptops für das Home Schooling steht natürlich die Frage des verfügbaren Budgets immer im Vordergrund. Notebooks, PCs und Co gibt es viele und die Preise bewegen sich von knapp 100 Euro bis hin zu mehreren tausend Euro. Die Bundesregierung greift an dieser Stelle besonders bedürftigen Familien unter die Arme und gewährt einen Zuschuss in Höhe von bis zu € 150,00 (nähere Informationen hierzu erhältst du in der Schule deines Kindes). Dies reicht aber nur in den seltensten Fällen für einen Neukauf eines potenten Notebooks aus.
Hier kommen professionelle gebrauchte Business-Notebooks ins Spiel. Neben der Tatsache, dass diese nur einen Bruchteil des Neupreises kosten, sind sie zudem deutlich leistungsstärker, robuster und langlebiger, als vergleichbare Consumergeräte. Die genauen Details kannst du in unserem Artikel Gebrauchte Hardware lohnt sich 4-fach noch einmal ausführlicher nachlesen. Durch die konsequente Verarbeitung hochwertigster Bauteile im Hinblick auf Robustheit, Langlebigkeit und modulare Wartung des Gerätes, bietet dir ein gebrauchter Business Laptop einen wesentlich höheren Mehrwert, als ein neues Gerät vom Discounter oder Elektronikmarkt.
Die Geräte werden von den Firmen zurückgegeben, weil die entsprechenden Leasingverträge nach 2 bis 4 Jahren ausgelaufen sind. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Geräte dann veraltet sind, im Gegenteil. Ein drei bis vier Jahre alter gebrauchter Business-Laptop steckt auch heute noch jeden neuen Rechner locker in die Tasche, was Performance und Speicherkapazität betrifft. Zusätzlich vermeidest du mit dem Kauf eines gebrauchten Notebooks oder gebrauchten Laptops unnötigen Müll und hilfst aktiv dabei mit, wertvolle und seltene Ressourcen sowie Energie einzusparen.
Hier findest du unsere vollständige Kaufberatung inklusive passender Gerätevorschläge für die einzelnen Jahrgangsstufen: Günstige gebrauchte Hardware für Home-Schooling und E-Learning.
Ordnung muss sein
Schaffe einen angemessenen Lernraum
Schaffe für dein Kind – aber auch für dich, im Falle von Homeoffice oder E-Learning – einen Bereich, in dem sich dein Kind voll und ganz auf das Lernen konzentrieren kann. Wo sich dieser Ort befindet und wie er im Detail aussieht ist dabei nicht wichtig. Je nach Kind und Platzangebot kann dies ganz verschieden sein. Einer der großen Vorteile des Homeschooling ist es ja gerade, dass es in jeder Situation ganz individuell auf den einzelnen Lernenden zugeschnitten werden kann, im Gegensatz zum großen Kollektiv einer Klassengemeinschaft.
Egal ob am Esstisch oder im Wohnzimmer auf der Couch: Eliminiere konsequent alle möglichen Ablenkungen. Sprich: Fernseher, Smartphone, Radio und Co schaltest du am Besten für die Zeit des Lernens komplett aus.
Sorge für eine klare Struktur
In der Schule gibt es von Montags bis Freitags einen fixen Stundenplan, an den sich dein Kind halten muss. Das selbe gilt auch für die Schule zu Hause, sprich das Homeschooling. Stelle von Anfang an klar, dass es sich auch beim Homeschooling genauso um Schule handelt, wie im Schulgebäude, und das hier wie dort die selben Regeln gelten. So lässt du gar nicht erst das Gefühl aufkommen, es handelt sich um verlängerte Ferien oder eine nicht ganz so ernst zu nehmende Spassveranstaltung.
Genauso wichtig, wie die Lernzeiten sind aber auch die Pausenzeiten, damit sich dein Kind zwischen den angestrengten Phasen auch immer wieder angemessen entspannen und abschalten kann. Nur so wird das erlernte Wissen gezielt verarbeitet und dauerhaft im Gehirn abgespeichert, ohne dass es zu einer Reizüberflutung kommt. Und – sorge dafür, dass sowohl die Lernzeiten als auch die Pausenzeiten auch wirklich eingehalten werden. Während der Lernzeit wird gelernt, nichts anderes! Während der Pause wird Pause gemacht, nichts anderes!
So banal es sich anhören mag, aber die beste Struktur bringt nichts, wenn sich nicht daran gehalten wird.
Kommunikation ist der Schlüssel
Hier gilt wie so oft auch: Kommunikation ist der Schlüssel! Frage sowohl deine Kinder als auch die Lehrkräfte regelmäßig nach Fortschritten und Problemen. Lass dich darüber aufklären, was dein Kind zum jetzigen Zeitpunkt wissen und können sollte und wo es vielleicht noch Nachholbedarf gibt. Auch im Homeschooling richtet sich das Arbeits- und Aufgabenpensum nach dem vom jeweiligen Bundesland verbindlich vorgegebenen Lehrplan. Die Lehrer stimmen die ausgeteilten Aufgaben mit dem Lehrplan ab und sorgen dafür, dass bis zum Jahresende alle To-Do’s entsprechend erfüllt sind. Hier kannst du als Elternteil nur im Dialog mit den Lehrern erfahren, woran es bei deinem Kind noch scheitert.
Betrachte dich aber nicht als Ersatzlehrer, sondern lass die ausgebildeten Lehrkräfte ihren Job machen. Eigenmächtige Ergänzungen oder Streichungen schaden deinem Kinde mehr, als dass sie nützen!
Wie richtest du deinen neuen Laptop ein?
Das Betriebssystem ist meistens bereits direkt beim Kauf vorinstalliert. Hier musst du beim ersten Start gegebenenfalls nur noch den Lizenzkey zur Aktivierung eintippen, wenn du danach gefragt wirst. Diesen findest du in der Regel in Form eines Aufklebers auf deinem Gerät. Danach musst du nur noch die Programme, die von der Schule gefordert werden entsprechend installieren und kannst direkt loslegen. Einige nützliche Artikel für die Ersteinrichtung findest du auch bei uns im Magazin, zum Beispiel „5 gratis Programme für den Start„, „Dein neuer PC – die ersten Schritte“ oder „Win 10: 5 Einstellungen für den Start„.
Mit diesen Tipps und den verlinkten Artikeln sollte es dir ein leichtes sein, einen angemessenen Homeschooling-Arbeitsplatz einzurichten. Hast du noch Verbesserungsvorschläge, Ideen oder Anregungen? Dann schreibe sie uns in die Kommentare und lass sie uns wissen!
Bleib gesund!
Titelbild, Bilder: © Pixabay
1 Kommentar
von Thommy Santiago
Hallo 🙂
danke für den tollen Beitrag! Ich finde es auch besonders wichtig immer gut zu kommunizieren! Besonders in dieser Zeit wo es oft zu Frustration kommt und ich meine Kinder eigentlich motivieren möchte. Auch von der Seite der Lehrer kann ich verstehen, dass diese oft frustriert sind, wenn sich die Eltern nicht mit einbringen. Besonders schwer für uns ist, wenn unsere Kleine doch mal krank wird. Sie war letztens stark erkältet (kein Corona) aber sie war schlapp und wir waren uns unsicher, wie das Ganze mit dem Homeoffice geregelt wird. Ich habe dann den Artikel hier gefunden: https://www.ifb.de/news/herbst-winter-kind-krank/1421 den fand ich ganz gut dazu.
Wie handhabt ihr das? Und wie bekommt ihr es mit Homeschooling voran?
LG
Thommy