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Arbeitsspeicher – Wieviel RAM brauchst du?

Arbeitsspeicher – Wieviel RAM brauchst du?

Arbeitsspeicher - Wieviel RAM brauchst du wirklich?

Mit dem Arbeitsspeicher in modernen Computersystemen verhält es sich ganz ähnlich wie mit Hubraum und PS beim Auto. Zuviel kann man eigentlich nie haben und mehr ist immer besser. So oder so ähnlich dürfte die Ansicht der meisten Computernutzer lauten, wenn sie zu diesem Thema befragt werden.

Irre viele Möglichkeiten - doch welche ist die Richtige?

Generall falsch ist die Sichtweise natürlich nicht - soviel sei schonmal vorweg genommen. Allerdings werden solch pauschalisierte Aussagen einem komplexen Thema nur selten gänzlich gerecht. Erschwerend hinzu kommt die Tatsache, dass die Preise aktuell im Jahr 2024 so niedrig sind, wie nie zuvor. Die verschiedenen Möglichkeiten waren dagegen selten so vielfältig wie heute. Von 8GB, 16GB, 32GB bis hin zu 64GB oder sogar noch mehr - die Auswahl ist heutzutage nahezu unüberschaubar. Kommen dann noch Fachbegriffe wie Singlechannel und Dualchannel, oder gar die unterschiedlichen Technologien DDR3 und DDR4 oder sogar DDR5 ins Spiel, so wird der Laie schnell überfordert.

Wieviel Arbeitsspeicher ist denn nun wirklich sinnvoll? Wann bringt eine Aufrüstung einen Vorteil an Geschwindigkeit und wann ist sie nur Geldverschwendung? Für welchen Anwendungszweck brauche ich wieviel RAM? Was genau ist eine Auslagerungsdatei und wie hängt diese mit dem Ganzen zusammen?

Damit du solche oder ähnliche Fragen in Zukunft spielend leicht beantworten kannst, haben wir für dich eine übersichtliche Zusammenfassung über das Thema erstellt. Dabei gehen wir ganz bewusst nicht allzu sehr ins Detail, so dass diese Übersicht auch für den Laien noch gut verständlich und entsprechend kurz und knapp bleibt.

Was genau bewirkt der Arbeitsspeicher im Computer?

Im Arbeitsspeicher deines Computers sind alle Programme, Prozesse und verwendeten Daten gespeichert, die du momentan gerade ausführst oder verwendest. Der Inhalt des Arbeitsspeichers geht beim Abschalten des Computers verloren und muss deshalb zuerst auf der Festplatte gesichert werden. Dies geschieht natürlich vollautomatisch, ohne dass der User etwas davon mitbekommen würde.

Dafür ist der Arbeitsspeicher mit Abstand der Schnellste aller Speicherkomponenten in deinem Computer und kann zudem vom Prozessor direkt angesprochen werden. Größe und Geschwindigkeit des Arbeitsspeichers haben somit unmittelbaren Einfluss auf die Geschwindigkeit deines ganzen Computersystems.

Welche Bauformen gibt es überhaupt?

Arbeitsspeicher wird fast nur noch als sogenannter DIMM verbaut. Hier gibt es die unterschiedlichen Spezifikationen DDR, DDR2, DDR3, DDR4 und DDR5. Achtung: Die Spezifikationen sind nicht miteinander kompatibel, d.h. du kannst sie nicht untereinander vertauschen. Welche Bauform genau in deinen Computer passt, wird durch die Spezifikationen des Mainboards fest vorgegeben.

Hardware_computer-innenleben-RAM-Slots

Die aktuell am Weitesten verbreitete Bauform ist DDR-4, diese wird aber zunehmend durch den moderneren und schnelleren DDR-5 RAM abgelöst.

Tachoanzeige Full SpeedIst der RAM voll, wird der Computer langsam

Manchmal kann es vorkommen, dass nicht alle diese Daten im RAM Platz finden, zum Beispiel, wenn du besonders speicherintensive Programme startest, oder besonders große Daten aufrufen willst. In diesem Fall kommt die sogenannte Auslagerungsdatei ins Spiel. Hierbei wird der eigentliche Arbeitsspeicher virtuell erweitert und in eine spezielle Datei auf deiner Festplatte (oder SSD) umgeleitet, die Auslagerungsdatei. Da eine Festplatte aber mit einer sehr viel langsameren Datenübertragungsrate arbeitet, als der eigentliche Arbeitsspeicher, sinkt hierbei logischerweise die Arbeitsgeschwindigkeit deines PC-Systems enorm ab.

Weitere Informationen zum Thema RAM und Auslagerungsdatei kannst du im Artikel "Ein Blick ins Innenleben deines Computers" nachlesen.

Wieviel Arbeisspeicher ist sinnvoll?

Höhe des RAM... Unsere Empfehlung für...
2GB Im Jahr 2024 nicht mehr empfehlenswert, wird kaum noch in Komplettsystemen angeboten.
4GB Im Jahr 2024 ebenso nicht mehr empfehlenswert, wird kaum noch in Komplettsystemen angeboten.
8GB Gerade noch ausreichend für Office-Arbeiten, Internetrecherche und alle Programme mit "normalem" Speicherbedarf. Willst du Windows 10 oder gar 11 als Betriebssystem verwenden, dann wird es aber schon zunehmend kritisch. Hier solltest du heutzutage mindestens 16GB RAM in deinem Rechner besitzen.
16GB Ausreichend und für den normalen Alltagsbetrieb auch gut aufgestellt bist du mit einem Arbeitsspeicher von insgesamt 16GB. Damit laufen alle gängigen Anwendungen flüssig und auch Bild- und Videoprogramme bremsen dein System nicht unnötig aus.
32GB  32GB ist dagegen die perfekte Speichergröße für die Gelegenheits-Gamer unter uns oder alle, die etwas aufwändigere Programme betreiben möchten. Auch moderne hochauflösende Spiele sind mit 32GB gut versorgt und laufen - je nach Einstellungen - bereits flüssig. All jene, die oft im Bereich Videoschnitt oder Bildbearbeitung unterwegs sind werden ebenfalls erst ab 32GB RAM so richtig glücklich werden.
64GB / + Mit 64GB RAM bewegen wir uns dann schon im etwas hochwertigeren Gaming- und Multimedia-Bereich. Hier hast du genügend Power für komplexe Spiele, aufwändige 3D-Programme und dergleichen.

Singlechannel oder Dualchannel?

Willst du deinen Rechner mit insgesamt 16GB RAM ausstatten, dann hast du theoretisch die Wahl zwischen einem Speicherriegel mit 16GB Kapazität oder aber zwei Riegeln mit jeweils 8 GB (ein sogenannter Kit). Meistens sind hierfür die Sockel auf dem Mainboard sogar jeweils in Zweierpärchen farblich markiert. Für den sogenannten Dualchannel- Betrieb werden je 2 identische Arbeitsspeicher in die jeweils farblich passenden Sockel gesteckt, was gegenüber einem einzelnen (doppelt so großen) Riegel nochmal einen deutlichen Geschwindigkeitsbonus verleiht. Im Klartext also: 2 Dimm-Riegel a 8GB sind schneller als 1 Dimm-Riegel mit 16 GB, obwohl beide Male jeweils 16 GB Arbeitsspeicher verbaut sind.

Wie gesagt, ist es hierbei aber wichtig, dass du stets zwei baugleiche RAM-Module verbaust, die zusammen die gewünschte Speichergröße ergeben. Das Mischen unterschiedlicher RAM-Riegel kann zwar durchaus funktionieren, ist aber eine mögliche Fehlerquelle. So sind instabile Systeme nur allzu oft die Folge von wilden Mischungen aus unterschiedlichen RAM-Modulen.

Viele Marken, wenige Hersteller

Rund 97% des Marktanteils werden von einigen wenigen Chipherstellern abgedeckt. Die 3 Bekanntesten unter ihnen sind HynixSamsung und Toshiba. Daneben gibt es noch etliche weitere Anbieter, wie z.B. Corsair, Crucial oder Kingston. Diese kaufen die Speicherchips extern zu und löten selbige dann auf ihre eigenen Platinen.

Fazit: Nicht immer ist eine Aufrüstung sinnvoll

Wir hoffen, wir konnten dir einen kleinen Leitfaden zum großen Mythos Arbeitsspeicher an die Hand geben und etwas Aufklärungsarbeit leisten. Nun weißt du, worauf du beim Kauf deines nächsten Rechners achten solltest bzw. wann genau eine Aufrüstung sinnvoll ist.

Wieviel Arbeitsspeicher verwendest du in deinem Rechner?

Titelbild: © Denis Dryashkin – stock.adobe.com
Bilder: © ESM-Computer GmbH / © iukhym_vova - Fotolia.com
Quellen: eigene Recherche

Richard

Richard aka Richie ist bekennender Computerfreak seit Windows 3.11 - Zeiten. Wenn er nicht mit dem Motorrad auf diversen Alpenpässen unterwegs ist, verbringt er seine Freizeit meist vor dem heimischen PC mit diversen MMORPGs oder Aufbaustrategiespielen. Nebenbei ist er auch begeisterter Hobby-Imker und für die ESM-Bienenvölker zuständig 🙂

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Richard

Richard aka Richie ist bekennender Computerfreak seit Windows 3.11 - Zeiten. Wenn er nicht mit dem Motorrad auf diversen Alpenpässen unterwegs ist, verbringt er seine Freizeit meist vor dem heimischen PC mit diversen MMORPGs oder Aufbaustrategiespielen. Nebenbei ist er auch begeisterter Hobby-Imker und für die ESM-Bienenvölker zuständig :-)

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