Gebraucht kaufen – Erfahrungen mit Notebooks
Nachhaltigkeit ist eines der Schlagworte unserer Zeit, gebraucht statt neu kaufen liegt voll im Trend. So ist es nicht verwunderlich, dass auch der Markt für gebrauchte Computerhardware unaufhaltsam wächst. Die Anschaffung professionell wieder aufbereiteter Computerhardware ist sowohl ökologisch als auch ökonomisch sehr sinnvoll, daran gibt es keinen Zweifel. Und doch hört man immer noch Vorurteile und eine gute Portion Misstrauen, sobald es um Computertechnik im Zusammenhang mit dem Wörtchen gebraucht geht.
Dass diese Vorbehalte zumeist unbegründet sind, und warum sich der Griff zum Gebrauchtgerät auch bei Computern und Laptops durchaus lohnt, möchten wir in diesem Artikel aufzeigen.
Warum überhaupt zu gebrauchter Hardware greifen?
Als Erstes stellt sich natürlich die Frage, warum du überhaupt zu gebrauchter bzw. refurbished Hardware greifen solltest, anstatt dir direkt ein neues Gerät zu kaufen? Hier gibt es zwei Antworten. Die erste ist so kurz wie pragmatisch: Gebrauchtgeräte sind schlichtweg billiger als Neugeräte und haben dennoch ausreichend Leistung für kommende Jahre. Suchst du also einen leistungsfähigen Rechner für den Bruchteil des Neureises, dann solltest du dir unbedingt einmal professionell wiederaufbereitete Businesshardware ansehen.
In der folgenden Tabelle siehst du beispielhaft die mögliche Ersparnis gängiger Business-Notebooks im Vergleich zum Neupreis der Geräte:
Modell |
Neupreis ca. |
aktueller Preis gebraucht |
Ersparnis ca. |
Lenovo Thinkpad T440p |
€ 1.500 – € 2.000 |
€ 269 |
82 % |
HP Elitebook 840 G2 |
€ 1.500 |
€ 359 |
76 % |
Dell Precision M4800 |
€ 2.600 |
€ 649 |
75 % |
Fujitsu Lifebook E746 |
€ 1.200 |
€ 459 |
62 % |
Man sieht hier sehr gut, dass gebrauchte Hardware deutlich günstiger als Neuware ist und dabei auch immer noch konkurrenzfähige Ausstattung aufweist. Man ist leistungsseitig natürlich nicht ganz vorne an der Speerspitze mit dabei, das muss man aber auch nicht. Wozu der neueste Prozessor, wenn auch ein älterer noch locker ausreicht? Du zudem keinen Unterschied in normalen Anwendungen merkst und dir auch noch eine Menge Geld sparen kannst?
Neben dem rein ökonomischen Aspekt der Geldersparnis, macht der Kauf gebrauchter Hardware natürlich auch noch aus ökologischer Sicht mehr als Sinn. Anstatt die noch voll funktionsfähigen Geräte zu verschrotten und somit noch mehr Elektroschrott zu verursachen, als ohnehin schon, kann man diese oft noch bis zu 10 Jahre und mehr problemlos nutzen. Werden alte Geräte länger benutzt, müssen weniger Neugeräte produziert werden, was wiederum weniger Rohstoffbedarf bedeutet. Gleichzeitig müssen weniger Geräte entsorgt und recycelt werden, was dort wiederum Schadstoffe und Energie einspart, die sonst im Zuge des Verwertungsprozesses anfallen würden.
Durch den gezielten Kauf gebrauchter Hardware schonst du die Umwelt also gleich doppelt und entlastest gleichzeitig deinen eigenen Geldbeutel ganz erheblich.
Von privat oder vom Händler kaufen?
Du hast also den Entschluss gefasst, dir ein neues gebrauchtes Notebook oder einen PC anzuschaffen. So weit so gut, nun stellt sich nur noch die Frage, ob von einem Privatanbieter, oder von einem gewerblichen Händler. Hier gibt es nämlich erhebliche Unterschiede.
Gebraucht vom Privathändler
Keine Gewährleistung / Garantie beim Privatkauf
Bei privaten Käufen von Laptops, Computern etc. bekommst du zumeist schlicht und ergreifend ein gebrauchtes Consumer Gerät im Ist-Zustand. So wie es durch den Vorbesitzer eben benutzt wurde. Der Vorteil daran: solche Geräte sind meist äußerst günstig zu haben. Der Nachteil: du weißt nicht, was der Vorbesitzer mit dem Gerät getrieben hat. Eventuell wurde in der Nähe des Computers geraucht, das Gerät gar nicht oder nur schlampig gereinigt, vielleicht sogar schlecht übertaktet oder es wurde sonst daran herumgepfuscht. Kurzum: Du kaufst die Katze im Sack. Gewährleistung oder gar Garantieansprüche gibt es logischerweise keine und so kann sich das vermeintliche Schnäppchen recht schnell als Enttäuschung entpuppen.
Oft „nur“ Consumergeräte
Ganz davon abgesehen sind solche Geräte meist sogenannte Consumergeräte, d.h. im Gegensatz zu professionellen Business-Geräten eher selten auf Langlebigkeit und einfache Wartung ausgelegt, sondern vielmehr auf eine solide Leistung von 3 bis 5 Jahren. Sollte hier einmal etwas kaputt gehen, ist es – sofern überhaupt möglich – eine komplizierte Angelegenheit, die Komponenten zu ersetzen.
Wir wollen hier keineswegs jeden Privatverkauf von gebrauchter Hardware schlechtreden, bitte nicht falsch verstehen. Jedoch gibt es hier – ähnlich wie beim KFZ-Gebrauchtkauf von privat – einige Stolperfallen, über die du im Vorfeld Bescheid wissen solltest.
Gebraucht vom gewerblicher Händler (Refurbisher)
Bei einem gewerblichen Händler sieht die Sache dagegen etwas anders aus.
Gewährleistung vs. Garantie
Prinzipiell gibt es hier schon mal die gesetzliche Gewährleistung (Sachmängelhaftung), bei der der Händler im Falle eines Defektes in vollem Umfang zur Nachbesserung verpflichtet ist. Diese Nachbesserung kann in Form einer Ersatzlieferung, eines Austausches oder einer Reparatur erfüllt werden, so dass du als Käufer hier auf der sicheren Seite bist. Viele Händler bieten in Ergänzung dazu sogar noch eigene „richtige“ Garantie auf die bei ihnen erworbenen Geräte an. Mit dieser Garantie unterscheidet sich ein Gebrauchtkauf letzten Endes nicht mehr von einem Neukauf und du kommst in den Genuss der selben Rechte, wenn etwas mit dem gekauften Gerät nicht in Ordnung sein sollte. Hiermit grenzen sich die professionellen Refurbisher ganz klar von Privatverkäufern ab, mit dem Ziel, von der eigenen Qualität zu überzeugen und dem Kunden im Falle eines Mangels unkomplizierte Hilfe, Lösungen und Sicherheit zu bieten.
Professionelle Businesshardware
Bei den Geräten handelt es sich in der Regel auch nicht um Consumer-, sondern um professionelle Businessgeräte. Diese werden als Leasingrückläufer angekauft und sind schon aufgrund ihrer speziellen Qualitäts- und Leistungsanforderungen anders aufgebaut und deutlich langlebiger. Defekte Komponenten wie Tastaturen, Festplatten, RAM-Speicher, etc. werden im Zuge des Aufbereitungsprozesses ermittelt, protokolliert und ausgetauscht. Das Gerät wird sorgfältig auf Herz und Nieren geprüft und gereinigt, bevor es in den Versand geht. Des Weiteren werden die Geräte im Refurbishing-Prozess wieder auf Kurs gebracht, will heißen: jedes Bauteil wird sorgfältig überprüft, gereinigt und bei Bedarf Instand gesetzt.
Somit kommen beim Kunden nicht nur hochwertige und geprüfte Geräte an, sondern es ist auch gewährleistet, dass du in einem Problemfall nicht alleine dastehst, sondern mit unkomplizierter Hilfe und Lösung rechnen kannst.
Was sagen die Kunden dazu?
Klar – auch bei einem gewerblichen Refurbisher, wie der ESM-Computer GmbH, geht nicht immer alles glatt. Der Teufel steckt nur zu oft unsichtbar im Detail und trotz der sorgfältigsten Prüfung kommt es ab und zu zu Defekten. Gut, wenn dann freundliche und kompetente Servicemitarbeiter zur Stelle sind, um sich dem Problem anzunehmen.
Worauf solltest du beim Kauf von refurbished / Gebrauchtware achten?
Die Beschreibung. Viele achten nur auf die Bilder, welche allerdings häufig nicht sehr aussagekräftig sind, da es sich meist um Beispielbilder handelt. Ist das Gerät gebraucht, ist hier noch mehr Aufmerksamkeit nötig, als bei Neuware. Lies unbedingt immer die Beschreibung genau durch und kontaktiere bei Fragen oder Unklarheiten den Händler! Gehe außerdem nicht einfach stillschweigend von einem gewissen Lieferumfang aus, sondern lies ganz genau nach, was alles enthalten ist. Während ein Händler Notebooks bspw. mit einer analogen Maus liefert, gibt es diese bei einem anderen Händler nur als kostenpflichtige Zusatzoption. Definitiv ebenfalls zu beachten ist, dass in Onlineshops auch oft ein „Zustand“ aufgeführt ist, welcher etwaige Beschädigungen naher ausführt und ein „böses Erwachen“ vermeiden kann.
Bei Privatkäufern ist es besonders wichtig, sich über Zustand, Funktion und Lieferumfang zu informieren. Hier ist meist auch ein Ausschluss der Gewährleistung vermerkt.
Fazit
Augen auf beim Gebrauchtkauf! Am sichersten fährst du mit aufmerksamem Studieren des Angebots und im Zweifel Nachfragen beim Verkäufer! Wenn du diese Punkte beachtest, dann kannst du ohne viel falsch zu machen sowohl bei privaten Gebrauchthändlern, als auch gewerblichen Refurbisher Spitzenhardware zu super Preisen erwerben.
Titelbild: © Pixabay
Bilder: © sebra – Fotolia.com / © lily – Fotolia.com
eigene Screenshots, Kundenbewertungen: © ESM-Computer GmbH
Weiterführende Links: Praxistipp Chip.de: Nachhaltigkeit im Alltag: So retten sie das Klima
1 Kommentar
von Wengenroth
HI,
ich habe kein Problem mit gebrauchten Laptops. Im Gegenteil. Sollte der Laptop wirklich noch gut erhalten sein, hat man einen echten Schnapper gemacht. Finde ich toll.
Beste Grüße
Wengenroth